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Sportscheck Nachtlauf Hannover 2019

Sportscheck Nachtlauf Hannover 2019

Sportscheck Nachtlauf Hannover
Am Freitag den 13.09.2019 sollte es einen neuen Lauftechnischen Abschnitt in meinem Leben geben. Der Nachtlauf in Hannover, die 10 km galt es zu bestreiten. Im Nachhinein könnte man auch sagen dass die Reise dorthin wohl diejenige zu meinem verballertestem Lauf ever wurde. Kleine Notiz an mich, obwohl ich bis dato nicht abergläubisch war, werde ich zukünftig wohl einen großen Bogen um Läufe an einem Fr. den 13. Machen müssen.

Für Melli und mich ging es mit dem Auto los nach Elze, wir waren uns sicher dass die Fahrt in die hannoveranische Innenstadt mit dem Auto für uns aufgrund der Verkehrsdichte und der fehlenden Ortskenntnisse keine gute Idee sei. Dies war wohl die klügste Entscheidung des Abends.

Angekommen in Elze erwartete uns die erst Hürde, die preislich besten Tickets für Hin,- und Rückfahrt aus dem Automaten locken. Nach kurzer, studierender Phase gelang dies uns. Ja, wenn man auf dem Dorf wohnt kennt man sich nicht allzu gut mit Ticketautomaten aus. Im Zug Platz genommen erinnerte Melli sich etwas von Ticket abstempeln vor Eintritt gelesen zu haben. Schwupps schon begann der Zug seine Reise. Wir verbrachten die Hinfahrt damit die Gänge genauestens nach dem Fahrkartenkontrolleur zu durchsuchen und uns Strategien zu überlegen wie wir ihn davon überzeugen konnten dass wir nicht böswillig Schwarzfahrerei betreiben wollten. Zwischenzeitlich sinnierten wir darüber wie lange man denn mit einem Auto ohne TÜV am Straßenverkehr teilnehmen könne ohne ernsthafte Probleme mit einem Gesetzeshüter zu bekommen. Aber nicht dass jetzt jemand denkt unser Fahrzeug wäre nicht in einwandfreiem, der STVO entsprechenden Zustand gewesen.

Kurzer Check der benötigten Unterlagen, im Zug kurz vor Start definitiv der bestmögliche Zeitpunkt. Personalausweis?? Nö, wieso auch. Beim Rennen mit eigenem MIKA Chip angemeldet, somit als Chip dabei? Nö, wieso auch. Also war für mich schon mal klar dass ich keine offizielle Racetime bekomme. Na gut, lasse ich den anderen den Vortritt auf das Treppchen und werde heute mal nur 4 Siegerin ;o)
Hannover Hauptbahnhof : Glück gehabt, keine Kontrolle ergo keine Diskussionen. Angekommen brauchten wir tatsächlich erst einmal das Navi um uns zum vermeintlichen Ausgabepunkt der Startunterlagen zu manövrieren. Dort angekommen überraschte uns ein für den Lauf bereits stehendes Sportscheck Team mit den Worten: Hier seid ihr leider falsch. Zumindest war es bis zur richtigen Location nicht so weit und wir schafften es (fast) ohne Navi.

Startbeutel Ausgabe verlief reibungslos, auch mein Shirt konnte ich ohne Probleme in eine andere Größe tauschen, was sehr lobenswert ist, das habe ich bei anderen Läufen schon weniger kulant erlebt.

Noch 45 Min. bis zum Start. Mich holte das Gefühl ein, das mir auch schon den ganzen Tag über im Hinterkopf lag. Eine Mischung aus Aufregung, eigentlicher Schlafbereitschaft und dem Gefühl irgendwie noch zur Spätschicht zu müssen. Sicherlich nur gewohnheitsbedürftig, aber für den ersten Lauf zu solch später Stunde ziemlich komisch. Wir unterhielten uns nochmal kurz darüber was man nicht alles für ein T-Shirt, 1 Bier und eine Medaille macht. Gibt es überhaupt eine Medaille? Google befragt und mit Erleichterung festgestellt ja. Plötzlich machte alles wieder Sinn, 3 kleine Belohnungen wie bei einem Ü-Ei und schon schlägt ein Läuferherz höher.

Irgendwann konnten wir den Moment der Taschenabgabe nicht weiter heraus zögern und standen in unseren Sportscheck Run Shirts vor unserem Block. Natürlich kurzes Shirt und Hose, nach 10m laufen sehen wir eh aus wie explodierte Marienkäfer. Aktuell liefen noch die Speed Runner für die 10km - max. Zieleinlauf Zeit 50 Min.!!! Der erste Läufer den wir mit bekamen war nach 14 Min. durch die erste 5 km Runde durch. Großer Respekt. In den Moment überkam mich die Erleuchtung dass wir 2x dieselbe Runde laufen. Wurde vorher auch besprochen, ist aber an mir vorbei gegangen. Eigentlich mag ich keine doppelrunden, aber jetzt war ich eh da und es gab kein Zurück mehr.

Es waren aufgrund meines Trainingsstandes 1:15 Std. als realistisch anzupeilen. Jedoch hätte diese Zielzeit hinterher bedeutet 1 Std. auf den nächsten Zug zu warten. Der vorige, den es jetzt galt zu erwischen, ist mit max. 1:10 Std. gerade so zu erreichen. Schneller wäre besser. Hm, na gut, wird schon werden, der Ehrgeiz ist da.
Start um 22.15 Uhr an der Oper. Die Georgstrasse entlang zur Prinzenstrasse und dann am Aegidientorplatz vorbei Richtung Osterstrasse. Puh, gefühlt schon mindestens 6 km in den Beinen enttäuschte mich der Blick auf meine Garmin. Kilometer Nr. 1 war geschafft. Hier fällte ich die Entscheidung die 60 Min. Pacemaker von Dannen ziehen zu lassen. An den Spielbanken und der Markthalle vorbei und den Friedrichswall entlang führten uns zu Km Nr.2. Danach bewunderten wir die Marktkirche, zumindest Melli als Sie mein Asthmaspray aus ihrer Bauchtasche kramte. Richtung Kröpcke gefolgt vom Steintor und andersrum wieder zum Kröpcke überlegte ich kurz mir einen der herumstehenden E-Roller zu schnappen und geriet beim Träumen von schnelleren Geschwindigkeiten ins Stolpern um mir kurz danach die Pflasterbefestigung vor der Galeria Kaufhof genauer anzusehen. Schien alles in Ordnung zu sein, sowohl mit den Steinen als auch mit meinem Knie welches den Sturz abfing. Also konnte es weiter gehen. Wieder am Opernplatz angekommen war die erste Runde geschafft, ab jetzt werden die km rückwärts gezählt. Mir kam die Strecke beim 2. Anlauf anders vor als beim 1 Durchlauf, wahrscheinlich nur weil ich mir immer wünschte bereits auf dem anderen Abschnitt zu laufen wenn die Strecken sich kurz begegneten.

Keine Ahnung wie Melli es geschafft hat mich durch die 10 km zu ziehen, ohne Sie wäre ich vermutlich irgendwo zwischendurch ausgestiegen. Wir schafften es in unglaublichen 1:05 Std. ins Ziel.

Getrieben vom Wunsch der schnellstmöglichen Heimreise entführte ich Melli durch einen kleinen Spalt in der Absperrung der uns auf kürzestem Wege zu unseren Taschen bringen sollte. Zack, Chip abgegeben, Tasche geholt und kurzer Check bei der Bierausgabe mit der Erkenntnis meinerseits dass ein Anstehen dort nicht in unser Zeitbudget passt. Also Abmarsch zum Bahnhof.

Dort angekommen hatten wir immerhin gelernt unsere Tickets abzustempeln. Am Gleis angekommen hatten wir noch sage und schreibe 10 Min. Zeit um dort in der Kälte zu stehen. Also Siegerfoto mit gesponsertem Beutel und Medaille. Ähm ja stimmt, da war ja noch etwas die Medaille. Durch meinen vorzeitigen Ausbruch aus der Finisherzone hatten wir vergessen diese mitzunehmen.

Insgesamt ist der Sportscheck Nachtlauf ein sehr gelungenes Event und auch organisatorisch ziemlich gut auf die Beine gestellt, wenn man etwas organisierter als wir ist kann man dort eine schöne Zeit verbringen. Und wir werden definitiv wieder kommen. Nächstes Jahr legen wir die Fahrzeit unseres Zuges einfach in ein 45 Min. Fenster und schauen ob der Druck uns wieder Wunder bewerkstelligen lässt.

Meine Aufgabe für dieses Jahr besteht darin noch 2 Medaillen vom Veranstalter zu ergattern, zumindest 1 für Melli, da Sie sich hat durch meinen strengen Zeitplan hetzten lassen. Trotzdem Danke für den ersten gemeinsamen Lauf mit dir.

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